Die Türkei begeht am Montag den dritten Jahrestag des Putschversuchs gegen die Regierung von Präsident Recep Tayyip Erdogan. In Istanbul will Erdogan ein Museum zur Erinnerung an den gescheiterten Militärputsch eröffnen. Am Abend ist zudem eine Rede am Atatürk-Flughafen der Bosporusmetropole geplant, wo er in der Putschnacht gelandet war. Auch in weiteren Städten soll es Veranstaltungen geben.

Am Abend des 15. Juli 2016 hatte ein Teil des Militärs versucht, die Regierung zu stürzen und die Macht zu ergreifen. Erdogan macht die Bewegung des islamischen Predigers Fethullah Gülen für den Umsturzversuch verantwortlich. Bei heftigen Gefechten mit loyalen Militärs und Polizisten und Zusammenstößen mit Bürgern, die zur Verteidigung der Regierung auf die Straße geströmt waren, wurden 251 Menschen getötet und tausende weitere verletzt.

In sogenannten "Säuberungen" ging die Regierung gegen mutmaßliche Putschisten und Anhänger der Gülen-Bewegung, aber auch gegen Oppositionelle vor. Per Dekret wurden mehr als 100.000 Staatsbedienstete entlassen und Zehntausende Menschen verhaftet.