In Syrien sind bei Kämpfen um die Rebellenhochburg Idlib nach Angaben von Beobachtern innerhalb eines Tages mehr als 100 Kämpfer getötet worden. Unter den Opfern seien sowohl Verbündete der syrischen Armee, als auch Rebellen und islamistische Milizen, teilte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Freitag mit.

400 Granaten

Die Kämpfe um die letzte Region in Syrien, die noch unter Kontrolle von Oppositionellen ist, waren am Donnerstag eskaliert. Den Rebellen war es nach eigenen Angaben gelungen, einige Orte südlich der Provinz Idlib wieder unter ihre Kontrolle zu bringen. Die Beobachtungsstelle mit Sitz in Großbritannien berichtete von mehr als 400 Granaten, die auf ländliche Orte zwischen Idlib und Hama abgeschossen worden seien. Demgegenüber hätten die syrische und russische Luftwaffe die Angriffe auf die Rebellen intensiviert.

Syriens staatliche Nachrichtenagentur Sana berichtete, dass sich die Regierungstruppen in der Region neu formiert und Gegenangriffe ausgeführt hätten. Die Provinz Idlib und Teile der angrenzenden Provinz Hama sind die letzten Gebiete, die noch von Aufständischen kontrolliert werden. Vor allem islamistische Gruppierungen operieren noch in der Gegend im Norden Syriens.

In Idlib leben nach Schätzungen der Vereinten Nationen aber auch noch rund drei Millionen Menschen. Die UN-Nothilfekoordinatorin für Syrien, Najat Rochdi, warnte am Freitag vor "erschreckender Brutalität" und einer "humanitären Katastrophe".