Im Zentrum der Hauptstadt Algier versammelten sich am Samstag Hunderte Rechtsanwälte und forderten den sofortigen Rücktritt des 82-jährigen Staatsoberhauptes Abdelaziz Bouteflika.

"Respektiert den Willen des Volkes", stand auf Transparenten, die auf der Kundgebung zu sehen waren. "Ja zu einer Justiz, die frei von korrupten Amtsträgern ist", war auf anderen Transparenten zu lesen. Am Freitag hatten sich erneut Hunderttausende Algerier an den Protesten beteiligt.

Proteste seit einem Monat

In dem nordafrikanischen Land, das ein wichtiger Ergas-Lieferant für Europa ist, waren die Menschen erstmals vor einem Monat auf die Straßen gegangen und hatten einen Verzicht Bouteflikas auf eine erneute Kandidatur für die Präsidentenwahl verlangt. Bouteflika, der seit 20 Jahren im Amt ist, beugte sich schließlich. Die ursprünglich für Mitte April geplante Wahl wurde abgesagt. Einem Rücktritt widersetzt sich Bouteflika bisher mit der Begründung, er wolle solange im Amt bleiben, bis eine neue Verfassung verabschiedet ist. Mittlerweile wenden sich aber auch einstige Verbündete von Bouteflika ab.