Papst Franziskus hat einen 21-Punkte-Katalog vorgelegt, der auf dem Gipfel zum Thema Missbrauch im Vatikan diskutiert werden soll. Einige wichtige Vorschläge:

- Ein Handbuch vorbereiten, welche Schritte genau nötig sind, wenn ein Verdachtsfall aufkommt

- Staatliche Behörden und die übergeordneten kirchlichen Stellen nach kanonischem und bürgerlichem Recht informieren

- Festlegung spezifischer Vorgehensweisen, wie Vorwürfe gegen Bischöfe zu behandeln sind

- Opfer begleiten und nötige Hilfe leisten

- Seelsorgerische Begleitung der Gemeinden, deren Kleriker straffällig geworden sind. Für die Täter Wege der Buße und der Genesung erarbeiten

- Zusammenarbeit unter anderem mit Medien, um wahre Fälle von falschen und Anschuldigungen von Verleumdungen zu unterscheiden

- Zur Eheschließung zugelassen werden sollen Minderjährige erst ab 16 Jahren

- Sicherstellen, dass Priester und Bischöfe, die sich des sexuellen Missbrauchs von Minderjährigen schuldig gemacht haben, den Dienst aufgeben

- Bewusstsein für Gründe und Folgen von sexuellem Missbrauch schärfen

- Verstärkt Laien und Nichtkleriker bei Ermittlungen mit Bezug auf sexuellen Missbrauch und Machtmissbrauch einbinden

- Von der Kirche unabhängige Stellen schaffen, die mit Geistlichen und Nicht-Klerikern besetzt sind, denen man Missbrauch melden kann

- Die Verteidigungsrechte der Beschuldigten wahren

- Psychologische Beurteilung der Kandidaten für das Priesteramt mit Hilfe von Experten

- Ausbildungsprogramme für Seminaristen und Kandidaten für das Ordensleben, um die "zwischenmenschliche, spirituelle und psychosexuelle Reife" zu festigen

- Opfer begleiten und ihnen die nötige Hilfe anbieten

- Verdächtige dürfen erst identifiziert werden, wenn sie endgültig verurteilt sind

- Ausarbeiten, wie Zeichen von Missbrauch zu erkennen sind

- Verhaltenskodex für Kleriker, Kirchenmitarbeiter und Freiwillige ausarbeiten, der festlegt, wie weit persönliche Beziehungen gehen dürfen