Seit Ende des Kalten Krieges sind 13 Staaten der NATO beigetreten. Die meisten kamen aus dem Einflussbereich der ehemaligen Sowjetunion. Während Moskau nach dem Fall des Eisernen Vorhangs noch die Kooperation mit der NATO suchte, hat die stetige Erweiterung des Bündnisses in Osteuropa und auf dem Balkan die Beziehungen zunehmend belastet.

1991

Der 1955 als Gegenbündnis zur NATO gegründete Warschauer Pakt wird aufgelöst. Ihm gehörten neben der UdSSR auch Bulgarien, die DDR, die Tschechoslowakei, Ungarn, Polen und Rumänien an. Albanien war schon 1961 ausgetreten.

1994

Russland tritt dem Programm "Partnerschaft für den Frieden" zur Zusammenarbeit der NATO mit Nichtmitgliedern bei.

1996

Russland stellt Soldaten für den NATO-geführten Friedenseinsatz in Bosnien-Herzegowina.

1997

Das westliche Militärbündnis vereinbart mit Moskau die NATO-Russland-Grundakte. In ihr sagt die NATO zu, auf eine dauerhafte und umfangreichere Stationierung von Truppen in Osteuropa möglichst zu verzichten.

1999

Zehn Jahre nach dem Fall der Berliner Mauer treten mit Tschechien, Ungarn und Polen erstmals ehemalige Ostblockländer der NATO bei.

2002

Mit dem NATO-Russland-Rat schaffen beide Seiten ein ständiges Konsultationsforum.

2003

Russland zieht seine Truppen aus den NATO-geführten Friedenstruppen auf dem Balkan ab. Beide Seiten betonen noch die gute Zusammenarbeit.

2004

Die NATO nimmt Bulgarien, Rumänien, die Slowakei, Slowenien sowie die ehemaligen Sowjetrepubliken Estland, Lettland und Litauen auf.

2008

Wegen des militärischen Eingreifens Moskaus im Georgien-Konflikt setzt das Militärbündnis die Treffen innerhalb des NATO-Russland-Rates aus. Sie werden im Frühjahr 2009 wieder aufgenommen.

2009

Kroatien und Albanien werden neue Mitglieder.

2014

Die Treffen im NATO-Russland-Rat sowie die militärische Zusammenarbeit werden wegen des Ukraine-Konflikts und der russischen Annexion der Krim ausgesetzt.

2015

Die NATO lädt das Balkan-Land Montenegro offiziell zum Beitritt ein. Moskau protestiert und droht mit "Gegenmaßnahmen".

2016

Im April tagt erstmals wieder der NATO-Russland-Rat. Das Verhältnis bleibt wegen der als Reaktion auf den Ukraine-Konflikt vorangetriebenen militärischen Verstärkung der NATO im Osten aber massiv belastet. Mitte Mai wird das Beitrittsprotokoll mit Montenegro unterzeichnet.

2017

Montenegros Parlament billigt Ende April trotz Protesten der pro-russischen Opposition den NATO-Beitritt. Im Juni wird Montenegro 29. NATO-Mitglied.

2018

Im Juni wird der seit 27 Jahren währende Streit um Mazedoniens Staatsnamen beigelegt. Die Regierung in Skopje einigt sich mit Griechenland auf den Namen "Republik Nordmazedonien". Die Staats- und Regierungschefs der Allianz laden Skopje darauf im Juli offiziell zu Beitrittsgesprächen ein.

2019

Am Mittwoch wird bei der NATO das Beitrittsprotokoll für Nordmazedonien unterzeichnet. Danach muss der Beitritt der früheren jugoslawischen Teilrepublik durch die bisherigen Bündnis-Mitglieder ratifiziert werden. Dauert dies wie bei Montenegro rund ein Jahr, würde das Land Anfang 2020 aufgenommen. Bis dahin darf Nordmazedonien bereits als Gast an NATO-Treffen teilnehmen.