Die Opposition in Venezuela führt nach Aussage von Parlamentspräsident Juan Guaido Gespräche mit Militärs und zivilen Regierungsvertretern über einen Machtwechsel in dem südamerikanischen Land. "Das ist eine sehr heikle Angelegenheit, bei der es auch um die persönliche Sicherheit geht. Wir treffen sie, aber diskret", sagte Guaido in einem Interview der "Washington Post".

Guaido war Anfang Jänner zum Präsidenten des von der Opposition dominierten, von dem autoritär herrschenden Präsidenten Nicolas Maduro aber entmachteten Parlaments gewählt worden. Nach der international umstrittenen Vereidigung Maduros für eine zweite Amtszeit am 10. Jänner erklärte Guaido sich seinerseits am 23. Jänner zum Übergangspräsidenten Venezuelas. Die USA und etliche lateinamerikanische Länder erkannten ihn bereits an.

Opposition will mit Nahrungsmitteln punkten

Guaido sagte der "Washington Post", die Opposition wolle Maduro jetzt herausfordern, indem sie Nahrungsmittelhilfe ins Land bringe. Dafür hatten die USA und andere Länder Geld bereitgestellt. Maduro hatte solche Hilfslieferungen in der Vergangenheit meistens blockiert und behauptet, Berichte über Hunger und Elend in Venezuela seien von seinen Feinden frei erfunden.

"Humanitäre Hilfe steht im Zentrum unserer Politik, und wir arbeiten jetzt an der Logistik", sagte Guaido. "Wir glauben, das wird ein neues Dilemma für das Regime und die Streitkräfte. Sie müssen sich entscheiden, ob sie auf der Seite des Volkes stehen und das Land heilen wollen oder ob sie es ignorieren werden. Ich glaube, wir schaffen es, sie werden die Hilfe reinlassen."