Die Rebellen im Jemen haben nach Angaben der UNO mit dem Rückzug aus dem Hafen von Hodeidah begonnen. Wie ein UNO-Vertreter am Samstag sagte, verließen die ersten Kämpfer der Huthi-Rebellen um Mitternacht den strategisch wichtigen Hafen am Roten Meer.

Zuvor hatten ein Huthi-Sprecher gesagt, die Waffenstillstands-Vereinbarungen würden umgesetzt, die Mitte Dezember in Schweden ausgehandelt worden seien. Unklar ist jedoch, ob sich auch die Regierungstruppen aus der Stadt zurückziehen. Ein Militärvertreter sagte, es sei mehr Zeit nötig, um zu sehen, ob die Huthi-Kämpfer wirklich weg seien.

Die vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen kontrollieren den Großteil des Landes, darunter Hodeidah und die Hauptstadt Sanaa. Die von Saudi-Arabien unterstützten Regierungstruppen haben Hodeidah eingekesselt.

Die Konfliktparteien im Jemen hatten sich bei Friedensgesprächen in Schweden auf eine Waffenruhe für die von den Huthi-Rebellen kontrollierte westjemenitische Hafenstadt geeinigt, durch die ein Großteil der Hilfen für die hungernde Bevölkerung ins Land kommt und die für die Versorgung von Millionen Jemeniten entscheidend ist.

Auch der nun begonnene Abzug der Kämpfer aus der Stadt und dem Hafen von Hodeidah war Anfang Dezember in Schweden vereinbart worden. Die Waffenruhe gilt seit dem 18. Dezember, war zunächst jedoch brüchig. Beide Seiten machten sich gegenseitig für die Verstöße verantwortlich.

Eine UNO-Beobachtermission unter Leitung des niederländischen Ex-Generals Patrick Cammaerts soll nun die Einhaltung der Waffenruhe überwachen. Cammaerts war am Samstag vergangener Woche im Jemen eingetroffen. Am Mittwoch kam er in Hodeidah zu ersten Gesprächen mit Vertretern von Regierung und Rebellen zusammen.

Seit 2015 Krieg

Im Jemen herrscht seit 2015 ein Krieg zwischen den von Saudi-Arabien und anderen arabischen Staaten unterstützten Truppen von Präsident Abd Rabbo Mansour Hadi und den schiitischen Huthi-Rebellen. Nach UNO-Angaben wurden in dem Konflikt bereits mehr als 10.000 Menschen getötet, unter ihnen tausende Zivilisten. In dem Land herrscht der UNO zufolge die schlimmste humanitäre Krise weltweit.

Durch die Kriegswirren ist die Versorgung mit Nahrungsmitteln vielerorts zusammengebrochen: Im Jemen leiden mehr als acht Millionen Menschen Hunger, laut der UNO sind 14 Millionen von Hunger bedroht. Die Vereinbarung gilt als erster Durchbruch in den Bemühungen um ein Ende des seit vier Jahre andauernden Bürgerkriegs. Im Jänner soll in einer weiteren Gesprächsrunde der Rahmen für einen umfassenden Frieden abgesteckt werden.