Der demokratische Ex-Präsident Bill Clinton hat die Freundschaft zu seinem verstorbenen Amtsvorgänger George H. W. Bush als eines der größten Geschenke seines Lebens bezeichnet. Dafür werde er immer dankbar sein, erklärte Clinton am Samstag.

Von dem Moment an, als er Bush als junger Gouverneur getroffen habe, sei er von der Freundlichkeit beeindruckt gewesen, mit der Bush seiner Tochter Chelsea begegnete, von dem ihm eigenen und aufrichtigen Anstand und dessen Zuneigung zu seiner Ehefrau Barbara. Clinton erklärte weiter, er sei für jede Minute dankbar, die er mit Bush verbracht habe.

Bushs Brief an Nachfolger Clinton:

Der frühere sowjetische Staatschef Michail Gorbatschow hat den USA sein Beileid zum Tod von Ex-Präsident George H. W. Bush ausgesprochen. Er habe mit Bush in einer "dramatischen Zeit" zusammengearbeitet, sagte der 87-Jährige am Samstag in Moskau. "Das Ergebnis war die Beendigung des Kaltes Krieges und des Rüstungswettlaufs."

Der am Freitag gestorbene Bush sei ein "echter Partner" gewesen, sagte Gorbatschow der Agentur Interfax. Bush und Gorbatschow setzten in den 1980er-Jahren die schon unter Präsident Ronald Reagan begonnene Abrüstung fort. Sie ermöglichten nach dem Fall der Berliner Mauer 1989 die deutsche Wiedervereinigung. Gorbatschow sagte, er und seine Frau Raissa (gestorben 1999) hätten immer die wohlwollende Freundlichkeit der Familie von George und Barbara Bush genossen.

"Europa immer unterstützt"

Der französische Präsident Emmanuel Macron hat den verstorbenen ehemaligen US-Präsidenten George H. W. Bush als "großen Anführer" gewürdigt. Er habe die Allianz mit Europa immer unterstützt, schrieb Macron am Samstag auf Twitter.

"Unsere Gedanken sind bei seiner Familie und den Menschen, die ihm nahe standen." Im Namen der Franzosen sprach er den Amerikanern sein Beileid aus.

Deutschland ist nach den Worten seines Außenministers Heiko Maas dem verstorbenen Ex-US-Präsidenten für immer zu Dank verpflichtet. "Auch er ist Architekt der deutschen Einheit. Ohne Vorbehalte unterstützte er sie von Beginn. Das werden wir nie vergessen", erklärte Maas am Samstag in Berlin.

"Wir trauern um einen großen Staatsmann und einen Freund Deutschlands", fügte Maas hinzu. "1989 in der Stunde des Umbruchs, der Probe, als die Blöcke wankten und die jahrzehntelange Konfrontation zu bröckeln begann, ergriff er mutig die Chance zur Beendigung des Kalten Krieges."

Balten: Freiheitsliebender Freund

Die baltischen Staaten haben den verstorbenen früheren US-Präsidenten George H. W. Bush gewürdigt. "Er war einer der Architekten der Zeit nach dem Kalten Krieg und ein echter Liebhaber der Freiheit. Seine Handlungen lösten die Ereignisse aus, die uns schließlich in die NATO und EU führten", schrieb der estnische Regierungschef Jüri Ratas auf Twitter.

Die litauische Staatspräsidentin Dalia Grybauskaite teilte auf dem Kurznachrichtendienst mit: "Amerika hat einen wahren Führer und einen hingebungsvollen Amerikaner verloren. Die Welt hat einen Mann der Ehre und echten Liebhaber der Freiheit verloren." Ihr lettischer Amtskollege Raimonds Vejonis nannte Bush einen "großen Freund Lettlands".

Der Golfstaat Kuwait hat die Rolle des verstorbenen Ex-US-Präsidenten George H. W. Bush bei der Befreiung des Landes von irakischen Truppen 1991 gewürdigt.

"Mutige Haltung für Kuwait"

"Wir erinnern uns an seine historische, ehrenvolle und mutige Haltung für Kuwait, an seine Ablehnung der irakischen Besatzung von den ersten Stunden an sowie an die entscheidenden Handlungen der amerikanischen Regierung unter seiner Führung", zitierte die staatliche Nachrichtenagentur KUNA den Herrscher Kuwaits, Emir Sabah al-Ahmad, am Samstag.

Die USA hatten nach dem Einfallen der Truppen des irakischen Diktators Saddam Hussein in das ölreiche Kuwait 1990 eine Koalition geschmiedet, um den Staat zurückzuerobern. Die irakischen Truppen waren im Golfkrieg innerhalb weniger Tage geschlagen und zogen sich aus dem Nachbarland zurück.

Britisches Beileid

Die britische Premierministerin Theresa May und Ex-Premierminister Tony Blair haben den verstorbenen ehemaligen US-Präsidenten George H. W. Bush als Freund ihres Landes und als Friedensstifter gewürdigt.

"Präsident Bush war ein echter Freund Großbritanniens und das zuverlässige Gegenüber und der Vertraute zweier Premierminister. Sein staatsmännisches Können, seine Weisheit und seine Freundschaft werden sehr vermisst werden", schrieb May am Samstag per Kurznachrichtendienst Twitter.

"Präsident Bush war ein außergewöhnlicher Staatsdiener, ein Mann, der sich seinem Land verschrieben hatte, den höchsten Werten, für die es steht und dafür, die Welt besser zu machen, stabiler und friedlicher", teilte Blair mit.