Trotz Khashoggi-Affäre ist der saudische Kronprinz Mohammed bin Salman beim G-20-Gipfel in Buenos Aires freundlich empfangen worden. Der russische Präsident Wladimir Putin begrüßte ihn am Freitag bei der ersten Arbeitssitzung der Staats- und Regierungschefs führender Wirtschaftsmächte sogar mit einem kumpelhaften Handschlag und lachte laut mit ihm.

Die britische Premierministerin Theresa May und der französische Präsident Emmanuel Macron haben bilaterale Treffen mit dem autoritären Herrscher geplant, dem eine Mitverantwortung für den Tod des regierungskritischen Journalisten Jamal Khashoggi vorgeworfen wird.

Macron sprach schon zum Gipfelauftakt kurz mit Salman. Der indische Ministerpräsident Narendra Modi traf sich am Vorabend des Gipfelauftakts mit ihm. Khashoggi war Anfang Oktober im saudischen Konsulat in Istanbul getötet worden. Die türkischen Behörden machen ein aus Saudi-Arabien angereistes Mordkommando dafür verantwortlich. Salman wird aber verdächtigt, die Tat in Auftrag gegeben oder zumindest von ihr gewusst zu haben.

Deutschlands Bundeskanzlerin Angela Merkel plant kein Treffen mit dem Kronprinzen in Buenos Aires. Die Bundesregierung hat wegen der Khashoggi-Affäre anders als Frankreich und Großbritannien zumindest vorläufig einen Rüstungsexportstopp gegen Saudi-Arabien verhängt.