Zur Abschreckung Tausender Migranten aus Mittelamerika schicken die USA mehr als 5.200 weitere Soldaten an ihre Grenze zu Mexiko. Wie General Terrence O'Shaughnessy am Montag in Washington erklärte, sollen darunter auch bewaffnete Truppen sein. 800 Soldaten befänden sich auf dem Weg in diesen Einsatz. Sie sollen die Grenzschutzbehörde CBP und gut 2.000 Soldaten der Nationalgarde unterstützen.

Derzeit marschieren mehrere tausend Migranten in Richtung der US-Grenze. O'Shaughnessy sagte, die Soldaten sollten CBP-Beamten dabei unterstützen, die Grenze abzusichern, und ihnen logistisch zur Seite stehen. Unter den Truppen seien Pioniere, die schweres Gerät bei sich hätten, und medizinisches Personal. Auch Helikopter würden die Grenze verlegt. "Unsere Befehle sind sehr klar", sagte der General. "Wir werden die Grenze sichern."

"Logistische Aufgaben"

Das Pentagon bestätigte die Zahl. Bereits in der vergangenen Woche hatte das Pentagon erklärt, dass Soldaten an der Grenze lediglich logistische Aufgaben übernehmen würden - und nicht, wie von Trump häufig angedeutet, die Grenze bewaffnet verteidigen würden.

Die Migrantengruppe setzte unterdessen ihren Weg im Süden Mexikos fort und wollte die Stadt Niltepec im mexikanischen Bundesstaat Oaxaca erreichen. Am Montag legte sie eine rund 60 Kilometer lange Strecke im Süden Mexikos zurück. Vor allem Frauen und Kinder wurden unter anderem in Fahrzeugen des Roten Kreuzes transportiert. Andere Migranten konnten auf Lkw oder Transporter mitfahren. Dem Zug haben sich nach Schätzungen mittlerweile 3000 bis 5000 Menschen aus Honduras, Guatemala und El Salvador angeschlossen.

Hunderte Migranten haben auf dem Weg in die USA den Grenzfluss zwischen Guatemala und Mexiko überquert. Männer, Frauen und Kinder überwanden den Hochwasser führenden Grenzfluss Rio Suchiate am Montag auf selbstgebauten Flößen oder bildeten Menschenketten im Wasser, wie AFP-Journalisten berichteten. Die Flüchtlinge wollten so die Polizeisperrung auf der Grenzbrücke umgehen.

Ziel sind die USA

Eine Gruppe war am 13. Oktober in der honduranischen Stadt San Pedro Sula losgelaufen, nach und nach schlossen sich weitere Migranten an. Ihr Ziel sind die USA. Die meisten möchten die Grenzstadt Tijuana erreichen. Die Stadt, die an das kalifornische San Diego grenzt, war am Montag noch rund 3500 Kilometer entfernt. Es gibt kürzere Strecken an die US-Grenze, die jedoch durch die östlichen Bundesstaaten Veracruz, Tamaulipas und Nuevo Leon führen und wegen der dortigen Konflikte zwischen mexikanischen Drogenkartellen weitaus gefährlicher sind.

Indes lieferten sich Hunderte Migranten an der Grenze zwischen Guatemala und Mexiko gewalttätige Zusammenstöße mit der Polizei. Mehr als 1.000 Migranten, die meisten aus Honduras, stürmten am Sonntag eine Polizeisperre. An einer zweiten Metallbarriere kam die Menge schließlich zum Stehen. Mehrere Menschen warfen Steine auf mexikanische Polizisten, die Polizei antwortete mit Tränengas.