US-Vize-Justizminister Rod Rosenstein ist Medienberichten zufolge zurückgetreten. Er habe dies mündlich gegenüber dem Stabschef des Weißen Hauses John Kelly erklärt, berichtete die Nachrichten-Website Axios und der US-Sender CNN am Montag. Unmittelbar danach wies Rostenstein dies zurück: Er trete nicht zurück, so der Vize-Minister: Das Präsidialamt müsse ihn schon entlassen.

Unklar war zunächst, ob es Rosenstein gegenüber einen Versuch zu einem erzwungenen Rücktritt gegeben hatte.

Rosenstein hat die Aufsicht über die Ermittlungen des FBI, bei denen es um eine mutmaßliche Einmischung Russlands in die Präsidentschaftswahl 2016 zugunsten Trumps und eine mögliche Verwicklung von dessen Wahlkampfteams geht. Er hatte zudem den Sonderermittler Robert Mueller eingesetzt, der dem US-Präsidenten mit seinen Ermittlungen wegen der Russland-Affäre so hartnäckig auf den Fersen ist.

Trump-nahe Medien hatten ihn mehrfach zur Entlassung von Justizminister Jeff Sessions und dessen Vize Rosenstein gedrängt. Sollte Trump hinter Rosensteins Abgang stehen, könnte dies den Verdacht der Justizbehinderung nach sich ziehen. In den USA stehen am 6. November Kongresswahlen an.

Zuvor hatte es Gerüchte gegeben, dass Rosenstein Gespräche mit Trump aufgenommen hatte, die sich um das Thema Russland gedreht hatten. Rosenstein selbst hatte das jedoch dementiert.

Beobachter spekulierten, ein möglicher Nachfolger Rosensteins könnte Sonderermittler Mueller entlassen. Seit sich Justizminister Sessions im Vorjahr in der Russland-Causa für befangen erklärte, gilt Rosenstein als Garant der Mueller-Investigation.