US-Präsident Donald Trump hat im Widerspruch zu seinem ehemaligen Anwalt Michael Cohen bestritten, kurz vor der Wahl 2016 Schweigegeldzahlungen an zwei Frauen veranlasst zu haben. Er habe von den Zahlungen erst "im Nachhinein" erfahren, sagte Trump am Mittwoch in einem Interview des ihm gewogenen Senders Fox News.

Es habe sich nicht um Geld gehandelt, dass aus den Wahlkampfkassen genommen worden sei. Deshalb sei auch keine Verletzung von Richtlinien für die Wahlkampffinanzierung zu erkennen, argumentierte der Präsident.

Trump hat seinen früheren Anwalt der Falschaussage vor Gericht bezichtigt. Cohen habe "Geschichten erfunden", um mit der Staatsanwaltschaft eine strafmindernde Vereinbarung in seinem Verfahren um Finanzbetrug auszuhandeln, schrieb Trump am Donnerstag im Kurzbotschaftendienst Twitter.

Schweigegeld

Cohen hatte tags zuvor bei einem Schuldeingeständnis vor einem Gericht in New York erklärt, er habe nach Veranlassung durch den damaligen Kandidaten Zahlungen an zwei Frauen veranlasst. Es handelte sich um Schweigegelder in Höhe von 130.000 Dollar (113.023,82 Euro) an die ehemalige Porno-Darstellerin Stormy Daniels und 150.000 an das ehemalige Playmate Karen McDougal. Beide hatten angegeben, eine Affäre mit Trump gehabt zu haben. Cohen erklärte, die Zahlungen seien erfolgt, um Schaden vom Wahlkampf des Kandidaten abzuhalten.

Trumps Einlassung über den Informationsfluss im Umfeld der Schweigegeldzahlungen ist inzwischen die dritte Version, die er über die Abläufe liefert. Zunächst hatte er erklärt, darüber gar nicht informiert zu sein. Später hatte sein Anwalt Rudy Giuliani erklärt, Trump habe die Zahlungen an Cohen zurückerstattet. Die "Washington Post" berichtete am Mittwoch, Cohen habe aus Mitteln des Trump-Firmenkonsortiums im Februar 2017 insgesamt 420.000 Dollar erhalten und dafür Scheinquittungen mit falschen Verwendungszwecken erstellt.

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