Der einst von Nelson Mandela angeführte Kampf gegen die Diskriminierung von Menschen anderer Hautfarbe muss nach Ansicht des früheren US-Präsidenten Barack Obama weitergeführt werden. Solche Diskriminierung sei sowohl in den USA als auch in Südafrika weiter eine Tatsache, sagte Obama am Dienstag in Johannesburg vor Tausenden Zuhörern bei einer Rede zu Ehren des Anti-Apartheidkämpfers.

Der 2013 verstorbene Friedensnobelpreisträger Mandela wäre am Mittwoch 100 Jahre alt geworden. Obama fügte hinzu, die Jahrzehnte der Diskriminierung hätten zu großer Ungleichheit und Armut geführt. Es gebe immer noch zu viele Menschen, die sich von Menschen bedroht fühlten, die nicht wie sie selbst aussähen oder sprächen. Im Westen gebe es inzwischen mehr Parteien, die eine offen nationalistische Agenda vertreten.

Der spätere Staatspräsident Mandela hingegen habe die "Hoffnung der Besitzlosen in der ganzen Welt auf ein besseres Leben dargestellt", sagte Obama. "Ich glaube an Nelson Mandelas Vision (...) von Gleichheit und sozialer Gerechtigkeit." Mandela sei ein "Gigant der Geschichte", sagte Obama. Sogar aus seiner kleinen Gefängniszelle heraus habe Mandela viele Menschen - darunter auch ihn selbst - inspiriert, sagte Obama.

Der südafrikanische Präsident Cyril Ramaphosa sagte, Mandela habe sein Leben dem Dienst an den Menschen gewidmet. "Sein Kampf und seine Opfer haben das Leben von Millionen berührt und werden auch den kommenden Generationen noch eine Inspiration sein", sagte Ramaphosa. An der Veranstaltung in Johannesburg nahmen unter anderem auch Mandelas Witwe Graca Machel und der frühere UNO-Generalsekretär Kofi Annan teil.

Obama überrascht von südafrikanischem Winter

Der frühere US-Präsident Barack Obama ist vom Winterwetter in Südafrika überrascht worden. Er habe keinen Mantel mitgebracht und daher gleich einen seiner Mitarbeiter geschickt, damit dieser lange Unterhosen kauft, sagte Obama bei einer Open-Air-Veranstaltung zum 100. Geburtstag des Anti-Apartheidkämpfers Nelson Mandela.

"Ich trage eine lange Unterhose", sagte Obama vor Tausenden Zuhörern bei sonnigem Winterwetter von rund 13 Grad Celsius. "Ich komme aus Hawaii", scherzte er. Obama saß bei der Veranstaltung mehrere Stunden auf der offenen Bühne. Auf der Südhalbkugel ist derzeit Winter.