China hat die seit acht Jahren unter Hausarrest stehende Witwe des chinesischen Friedensnobelpreisträgers Liu Xiaobo ausreisen lassen. Liu Xia habe das Land am Dienstagmittag an Bord einer Maschine der finnischen Fluggesellschaft Finnair verlassen und will nach Deutschland weiterfliegen, berichtete ihr Bruder Liu Hui, wie Freunde der Familie der Deutschen Presse-Agentur in Peking bestätigten.

Xiaobo, Schriftsteller und bis zu seinem Tod Präsident des chinesischen PEN-Clubs, hatte 2008 gemeinsam mit hunderten anderen Intellektuellen die "Charta 08", ein Manifest für Bürgerrechte, unterstützt. Kurz darauf wurde er wegen „Untergrabung der Staatsgewalt“ festgenommen. Am 25. Dezember 2009 wurde er zu elf Jahren Haft verurteilt, bis kurz vor seinem Tod 2017 blieb er inhaftiert.