Kurz vor einer möglichen aufhebung des Ausnahmezustands in der Türkei hat Präsident Recep Tayyip Erdogan 18.500 türkische Staatsbedienstete entlassen: Das Dekret wurde Sonntagfrüh im Amtsblatt der Türkei veröffentlicht und betrifft demnach rund 9.000 Polizisten und 6.000 Angestellte der Armee, aber auch Universitätsmitarbeiter. Überdies wurde die Schließung von drei Zeitungen und einem Fernsehsender angeordnet.

Türkischen Medienberichten zufolge handelt es sich um das letzte derartige Dekret vor der möglichen Aufhebung des Ausnahmezustands am Montag. Insgesamt werden durch den Gesetzestext 18.632 Staatsbedienstete entlassen, darunter auch rund 1.000 Angestellte des Justizministeriums und 650 Angestellte des Bildungsministeriums. Dagegen wurden 148 durch frühere Dekrete entlassene Beamte wieder in den Staatsdienst aufgenommen.

Türkische Medien hatten zuvor berichtet, dass der am 24. Juni wiedergewählte türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan nach seiner Vereidigung am Montag den Ausnahmezustand aufheben werde. Der Ausnahmezustand, unter dem zehntausende Staatsbedienstete ihre Arbeit verloren haben, war nach dem Putschversuch im Juli 2016 erlassen worden.