Dafür müsse es europäische Solidarität und sofortige finanzielle Unterstützung geben, sagte der französische Staatspräsident Emmanuel Macron am Samstag in Paris nach einem Treffen mit dem neuen spanischen Regierungschef Pedro Sanchez.

Die Flüchtlingszentren müssten mit den Regeln des UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR übereinstimmen. Andere europäische Länder sollten dann solidarisch Migranten aufnehmen, die einen Asylanspruch hätten, sagte Macron. Staaten, die keine Flüchtlinge mit Asyl-Status aufnehmen wollen, sollen laut Ansicht des französischen Präsidenten mit EU-Sanktionen rechnen müssen. "Ich bin für einen solchen Mechanismus, der dies ins Auge fasst. Länder können nicht einerseits massiv von der Solidarität der EU profitieren und auf der anderen Seite massiv ihren Egoismus in Flüchtlingsfragen zeigen."

Bisher gibt es in der EU kaum geschlossene Flüchtlingsunterkünfte, in denen Asylanträge bearbeitet werden. Einige wenige werden vom UNHCR in Griechenland und Italien betrieben. Der Vorschlag Frankreichs und Spaniens sieht vor, dass sie in dem Land errichtet werden, "das dem Ankunftsort am nächsten liegt". "Das ist eine Lösung, die kooperativ ist und das Recht achtet", sagte Macron. "Wir müssen uns an unsere Prinzipien halten und dürfen uns nicht von den Extremen herumschubsen lassen." Abgelehnte Asylbewerber müssten in ihre Heimatländer zurückgebracht werden "und keinesfalls in die Transitländer", fügte Macron hinzu.

16 von insgesamt 28 Staats- und Regierungschefs der EU - darunter auch Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) - wollen an diesem Sonntag in Brüssel zusammenkommen, um über den Migrationsstreit zu beraten, der Europa spaltet.