Nach mutmaßlichen Akustik-Attacken auf Diplomaten in Kuba hat das US-Außenministerium mehrere Mitarbeiter mit ähnlichen Symptomen aus China abgezogen. Eine "bestimmte Anzahl" von Diplomaten sei für eingehende Untersuchungen in die USA zurückgekehrt, teilte Ministeriumssprecherin Heather Nauert am Mittwoch mit.

Die Sicherheit ihrer Mitarbeiter habe für die US-Regierung "oberste Priorität", fügte Nauert hinzu. Nach Angaben der Sprecherin wurde im Mai ein Ärzteteam in die chinesische Stadt Kanton geschickt, nachdem ein US-Mitarbeiter dort durch "unnormale" Geräusche ein leichtes Schädel-Hirn-Trauma erlitten hatte.

Die US-Botschaft in der Volksrepublik hatte Ende Mai bereits eine Gesundheitswarnung herausgegeben, nachdem der Mitarbeiter über Beschwerden geklagt hatte. Wie Außenminister Mike Pompeo sagte, stimmten die Symptome "vollständig mit den medizinischen Befunden überein, die bei Amerikanern in Kuba festgestellt wurden".

Akustik-Attacken

Die mutmaßlichen Akustik-Attacken auf US-Diplomaten in Kuba sind ein bisher ungelöstes Rätsel. Dort hatten im vergangenen Jahr 24 Botschaftsmitarbeiter bzw. deren Angehörige ungewöhnliche Geräusche wahrgenommen und über gesundheitliche Probleme wie Kopfschmerzen, Hörprobleme, Orientierungslosigkeit und Konzentrationsschwächen geklagt.

Die USA hatten daraufhin die Hälfte ihres diplomatischen Personals aus Havanna abgezogen. Washington machte die kubanische Regierung für die Symptome verantwortlich, deren Ursachen nie wirklich geklärt werden konnten. Auch Kanada zog zehn Mitarbeiter aus Kuba wegen ähnlicher Beschwerden ab.