"Wir werden an dem Ort zuschlagen", von dem solche Angriffe ausgegangen oder organisiert worden seien, sagte Emmanuel Macron am Dienstagabend vor Journalisten in Paris. "Die rote Linie wird respektiert werden", fügte der Präsident hinzu.

Derzeit lägen den französischen Geheimdiensten aber keine gesicherten Beweise für Giftgasangriffe auf die syrische Zivilbevölkerung vor. "Sobald der Beweis erbracht wird, werde ich tun, was ich gesagt habe", versicherte Macron. "Wir werden an dem Ort zuschlagen", von dem solche Angriffe ausgegangen oder organisiert worden seien, betonte Macron.

Zugleich erneuerte er seinen Vorschlag für eine internationale Syrien-Konferenz. Diese solle möglichst "in der Region" stattfinden. In den vergangenen Jahren gab es Berichte über Dutzende Chemiewaffen-Einsätze in Syrien. Einige von ihnen wurden inzwischen von UN-gestützten Inspekteuren verifiziert und syrischen Regierungstruppen zugeschrieben. Die Regierung in Damaskus bestreitet den Einsatz von Chemiewaffen allerdings rundweg.

Bereits Anfang des Monats war aus Regierungskreisen in Washington verlautet, dass sich die USA die Möglichkeit eines Militärangriffs vorbehielten, sollte die syrische Regierung erneut Giftgas einsetzen. US-Präsident Donald Trump schließe in dieser Hinsicht nichts aus, hieß es. Im vergangenen Jahr hatten die USA einen syrischen Luftwaffenstützpunkt mit Raketen beschossen, nachdem die von Rebellen gehaltene Stadt Khan Sheikhoun mit Chemiewaffen angegriffen worden war.

In einem Telefongespräch mit seinem russischen Kollegen Wladimir Putin hatte sich Macron am Freitag besorgt geäußert, dass es Hinweise auf den Einsatz von Chlorbomben gegen Zivilisten in Syrien gebe. Derzeit lägen den französischen Geheimdiensten aber keine gesicherten Beweise für Giftgasangriffe auf die syrische Zivilbevölkerung vor.