Der republikanische US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump hat mit einem unerwarteten Bekenntnis zu Toleranz und Respekt überrascht. Auf seiner Facebook-Seite verbreitete Trump am Dienstag eine für seine Verhältnisse ungewohnt friedfertig formulierte Erklärung. Als Präsident werde er "Intoleranz, Hass und Unterdrückung in jeglicher Form zurückweisen", heißt es darin.

"Ich werde dafür kämpfen, dass jeder Amerikaner gleich behandelt, beschützt und respektiert wird." Er wolle "auf Grundlage unserer gemeinsamen Kultur und Werte als ein Volk eine neue Zukunft bauen", beteuerte Trump.

Zahlreiche Kritiker halten Trump vor, dass ihm Toleranz, Mäßigung und Anstand fehlen - und er in seinem Wahlkampf mit Ressentiments und spalterischen Tabuverletzungen die Stimmung aufhetzt. Seine als beleidigend empfundenen Bemerkungen richteten sich unter anderem gegen Muslime, Mexikaner, Einwanderer und Frauen.

In Umfragen war Trump zuletzt deutlich hinter seine demokratische Gegnerin Hillary Clinton zurückgefallen. Republikanische Parteikollegen hatten ihm öffentlich geraten, seine Worte zu zügeln und sich auf Sachthemen zu konzentrieren. Frühere Zusicherungen aus Trumps Wahlkampfstab, der Kandidat werde bald präsidialer auftreten, waren bisher allerdings nur von kurzer Gültigkeit.