Die Türkei baut an der Grenze zu Syrien einem Medienbericht zufolge Selbstschussanlagen zum Schutz vor illegalen Grenzübertritten. Dabei handle es sich um "intelligente Wachtürme", die mit Wärmebildkameras und Maschinengewehren ausgerüstet seien, berichtete die regierungsnahe Zeitung "Yeni Safak" am Montag unter Berufung auf das Verteidigungsministerium.

Sollten sich "Elemente" auf 300 Meter nähern, werde zunächst ein Warnruf in mehreren Sprachen ausgelöst. Werde der Warnung nicht Folge geleistet, werde das Feuer eröffnet. Eine Anfrage an das Verteidigungsministerium zu möglichen Selbstschussanlagen an der Grenze blieb unbeantwortet.

Drei Millionen Flüchtlinge warten in der Türkei

In der Türkei hofften drei Millionen Menschen auf die Weiterreise nach Europa. Das sagte EU-Migrationskommissar Dimitris Avramopoulos am Montag bei einem Besuch in Athen. Die Vereinten Nationen haben aktuell gut 2,7 Millionen Schutzsuchende in der Türkei registriert.

Im Gespräch mit dem griechischen Staatspräsidenten Prokopis Pavlopoulos betonte Avramopoulos griechischen Medienberichten zufolge, die weitere Entwicklung der Flüchtlingskrise hänge sehr stark vom Gelingen des Flüchtlingspakts der EU mit der Türkei ab. Nicht zuletzt gehe es auch um den Zusammenhalt der EU, ergänzte Pavlopoulos.

Seit dem Inkrafttreten der EU-Türkei-Pakts am 22. März ist die Zahl der in Griechenland ankommenden Flüchtlinge stark zurückgegangen. Von Sonntag auf Montag erreichten nach Angaben des griechischen Stabs für die Flüchtlingskrise 100 Menschen die griechischen Inseln. Im Jänner und Februar waren es bis zu 3.000 Neuankünfte täglich gewesen.