Wenn sich in den zweitägigen Gesprächen keine Mehrheit für eine neue Regierung abzeichnet, wird der Monarch das Parlament auflösen und Neuwahlen für den 26. Juni ansetzen.

Es gilt als praktisch aussichtslos, dass Neuwahlen noch abgewendet werden können. Die im Parlament vertretenen Parteien führen seit Wochen keine Verhandlungen mehr über mögliche Regierungsbündnisse. Spanien ist seit gut vier Monaten ohne eine gewählte Regierung. Bei den Wahlen am 20. Dezember 2015 hatte keine Partei eine klare Mehrheit errungen. Verhandlungen über eine Regierungsbildung blieben ohne Ergebnis.

Die wichtigsten Parteien im Parlament

Die Parlamentswahl am 20. Dezember 2015 hat in Spanien die Vorherrschaft der zwei großen Parteien der Konservativen und der Sozialisten beendet. Seither sind vier Parteien mit starken Fraktionen im Parlament vertreten, die sich aber nicht auf die Bildung einer Regierung verständigen konnten.

Die konservative Volkspartei (PP) ist mit 123 von 350 Sitzen die stärkste Fraktion. Sie fand keinen Koalitionspartner, weil nach vielen Korruptionsskandalen in der PP keine andere Partei Ministerpräsident Mariano Rajoy zu einer neuen Amtszeit verhelfen will.

Die Sozialisten (PSOE/90 Sitze) scheiterten mit dem Versuch, ihren Parteichef Pedro Sanchez zum Regierungschef wählen zu lassen. Sanchez erhielt zwar die Unterstützung der liberalen Ciudadanos (Bürger/40 Sitze), blieb aber weit von einer Mehrheit entfernt, weil neben der PP auch Podemos (Wir können) gegen ihn stimmte. Die Linkspartei und ihre Verbündeten (69 Sitze) sind gegen eine Regierungsbeteiligung der - von ihnen als rechts eingestuften - Liberalen. Nach Umfragen dürften Neuwahlen an den Mehrheitsverhältnissen wenig ändern.