Hier Hillary Clinton, dort Donald Trump: Die Anhänger von Republikanern und Demokraten in den USA haben mit ihrem Wahlverhalten in den Bundesstaaten Nevada und South Carolina deutlich gemacht, wie sehr die US-Gesellschaft in Wirklichkeit gespalten ist. Hoffnung auf Versöhnung zwischen den Wutbürgern, die dem Populisten Trump nachlaufen, und jenen Amerikanern, die es mit der Establishment-Politikerin Clinton halten, ist nicht in Sicht.

Trend lässt sich ablesen

Zwar ist der Wahlkampf um die Nachfolge von Präsident Barack Obama noch jung. Zwar ist noch nicht ausgemacht, dass sich die Amerikaner am Ende tatsächlich zwischen den schlichten Ideen des krakeelenden Milliardärs aus New York und der in der traditionellen Politik erfahrenen Ex-Außenministerin entscheiden müssen. Doch ein Trend lässt sich bereits ablesen.

Bernie Sanders jedenfalls, der die Anhänger der Demokraten zu einer politischen Revolution aufgerufen hat, hat nach seiner Niederlage gegen Clinton in Nevada an Schwung verloren. Dagegen ist der gemäßigte Präsidentenbruder Jeb Bush in South Carolina von den republikanischen Wählerinnen und Wählern regelrecht geohrfeigt worden und hat das Rennen aufgegeben.

Es sieht nun gar nicht mehr danach aus, dass sich ein Mann der Mitte für die Republikaner um das höchste Amt im Staat bewerben kann. Denn nach dem Egomanen Trump sind der ultrarechte Ideologe Ted Cruz und Marco Rubio die Lieblinge der Republikaner. Und auch Rubio ist alles andere als gemäßigt, auch wenn er versucht, sich als Zentrist zu stilisieren.

Wären heute schon Präsidentschaftswahlen, stünden sich also Clinton und Trump gegenüber. Wenn das auch im November so sein sollte, dann kann man nur hoffen, dass sich die Vorhersage des Bush-Freundes Lindsey Graham erfüllt. Der hat wörtlich gesagt, mit einem Kandidaten Trump würden die Republikaner bei der Wahl geschlachtet. Und sie hätten es verdient, hat Graham hinzugefügt. Wo er Recht hat, hat er Recht.