Es könne allerdings praktisch nie genug Geld aufgebracht werden, räumten beide Präsidenten vor Journalisten am Freitag ein.

"Wenn man das Leid sieht, die Probleme, die Anzahl an Flüchtlingen und ihre Lebensbedingungen in einigen Ländern - wo es Zelte gibt, Hunderttausende davon - und dann die Frage ist: Ist es genug? Dann ist meine Antwort: Nein, weil es nicht genug sein kann", sagte Fischer. Auch Niinistö bekräftigte, das Geld sei "beinahe nie genug".

Bei der Syrien-Geberkonferenz in London am Donnerstag waren beide Länder ohne neue Hilfszusagen angereist. Österreich hatte bereits zuvor für heuer rund 28 Millionen Euro an Hilfsgeldern versprochen, wobei die Regierung hier den österreichischen Beitrag an geplanten EU-Unterstützungszahlungen für die Türkei einrechnet. Finnland - das die Türkei-Gelder nicht einrechnet - will 2016 rund 25 Millionen für die Syrien-Hilfe ausgeben. Deutschland, das im Vorjahr mehr als eine Million Flüchtlinge aufgenommen hat, zahlt hingegen heuer 1,2 Milliarden Euro an Syrien-Hilfe.

Beide Präsidenten verteidigten in Wien den Beitrag ihrer Regierung. In Österreich gebe es "andere Bedürfnisse, die erfüllt werden müssen", sagte Fischer unter Verweis auf die Budgetbelastung durch in Österreich zu versorgende Geflüchtete. Die Republik habe schon immer eine "angemessene und verantwortungsvolle" Flüchtlingspolitik betrieben. Niinistö verwies auf eine Studie des Internationalen Währungsfonds, nach der sein Land heuer 0,4 Prozent des BIP für Flüchtlingskosten aufwende. Dies sei "mehr als Deutschland", betonte er.