Das Netzwerk "Raif Badawi Foundation for Freedom" soll sich für inhaftierte Menschenrechtsaktivisten einsetzen und die politische Diskussion sowie Pressefreiheit in den arabischen Ländern stärken.

"Die Stiftung ist eine Fortsetzung der Idee der Meinungsfreiheit, die mein Mann seit Jahren verteidigt", sagte Badawis Frau Ensaf Haidar am Freitag in Berlin. 2014 wurde der 31-Jährige zu zehn Jahren Haft und 1.000 Stockhieben verurteilt, nachdem er auf seinem Blog den Islam beleidigt haben soll.

"Raif Badawi Foundation for Freedom"

Noch vor seiner Verhaftung wollte Raif Badawi eine eigene Stiftung gründen. Für den inhaftierten Aktivisten soll die nun initiierte "Raif Badawi Foundation for Freedom" jedoch eine Überraschung nach seiner Freilassung sein. "Es ist die Erfüllung seines Traumes - er weiß noch nichts davon", sagte Ensaf Haidar, die mit den drei Kindern im Exil in Kanada lebt.

Als Vorsitzende will sich Ensaf Haidar für den Austausch arabischer Journalisten und Aktivisten einsetzen. Unterstützt wird die Stiftung mit Sitz in Kanada unter anderem vom Schriftsteller Salman Rushdie und vom südafrikanischen Friedensnobelpreisträger Desmond Tutu.

Die ersten 50 Schläge erhielt Badawi im Jänner öffentlich in der Stadt Jeddah. Anschließend wurde die wöchentlich geplante Tortur ausgesetzt - offiziell aus gesundheitlichen Gründen. "Die Auspeitschung droht aber weiterhin", sagte Ensar Haidar. Ob es zu einer Revision des Urteils kommt, ist unklar.