Erstmals in Italien ist ein Schlepper zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Ein Gericht in der sizilianischen Stadt Catania befand einen 23-jährigen Tunesier für ein Flüchtlingsunglück mit mehr als 200 Toten im Mai 2014 schuldig, wie italienische Medien am Mittwoch berichteten. Ein weiterer Schlepper - ein 23-jährigen Marokkaner - bekam zehn Jahre Haft. Die Urteile sind nicht rechtskräftig.

Nach dem Unglück wurden nur 17 Leichen geborgen, 206 Überlebende wurden von italienischen Schiffen gerettet. Zu den geborgenen Todesopfern zählten zwei Kinder, darunter ein Neugeborenes. An Bord des Schiffes, das 100 Seemeilen südlich der Mittelmeerinsel Lampedusa in internationalen Gewässern kenterte, befanden sich laut Überlebenden über 400 Personen.