Bei neuen gewaltsamen Protesten gegen Staatschef Pierre Nkurunziza sind im ostafrikanischen Burundi nach Polizeiangaben etwa 600 Menschen festgenommen worden. Zudem seien zwei Polizisten getötet und ein weiterer verletzt worden, sagte Polizeichef Andre Ndayambaje am späten Freitag einer Nachrichtenagentur.

Laut einem Augenzeugen wurden auch ein Zivilist getötet und zwei weitere verletzt. Nach Angaben des örtlichen Roten Kreuzes liegt die Zahl der Todesopfer bei den seit dem vergangenen Sonntag andauernden Unruhen inzwischen bei mindestens sieben. Die Gewalt konzentriert sich auf die Hauptstadt Bujumbura.

Opposition stemmt sich gegen Kandidatur

Die Opposition in Burundi stemmt sich gegen eine dritte Kandidatur Nkurunzizas für das Präsidentenamt. Seine Partei CNDD-FDD bestimmte den Staatschef am vergangenen Samstag offiziell zu ihrem Kandidaten für die Präsidentschaftswahl am 26. Juni. Die Verfassung erlaubt allerdings nur zwei Amtszeiten, weshalb die Opposition die Bewerbung Nkurunzizas um ein drittes Mandat als illegal betrachtet. Der Staatschef und seine Partei vertreten hingegen die Ansicht, dass die erste Amtszeit der Jahre 2005 bis 2010 nicht unter die Regelung fällt, weil Nkurunziza damals vom Parlament gewählt wurde.