Der Oberste Geistliche Führer des Iran, Ayatollah Ali Khamenei sieht in der Rahmenvereinbarung im Atomstreit noch keine Garantie für ein endgültiges Abkommen. Was "bis jetzt" vereinbart worden sei, garantiere weder ein Abschlussabkommen "noch dessen Inhalt", und noch nicht einmal, dass die Verhandlungen "bis zum Ende" fortgesetzt würden, betonte Khamenei am Donnerstag.

Davor hatte der iranische Präsident Hassan Rohani die Unterzeichnung eines endgültigen Atomabkommens von einem gleichzeitigen Ende der Sanktionen abhängig gemacht. Wir werden keine Vereinbarung unterzeichnen, wenn nicht am selben Tag alle Sanktionen aufgehoben werden", sagte Präsident Hassan Rohani am Donnerstag in einer vom Fernsehen übertragenen Rede. "Wir wollen eine Gewinn-Situation für alle beteiligten Parteien", betonte er.

Eine eigene Atomindustrie sei für den Iran eine "Notwendigkeit", unterstrich kurz darauf der Oberste Führer Khameini in einer Erklärung, die auf seiner Website veröffentlicht wurde. Weiters erklärte Khamenei, dass er den in Lausanne ausgehandelten Deal weder unterstütze noch ablehne, denn es sei ja noch nichts Verbindliches beschlossen. Es sei besser "kein Abkommen zu haben als ein schlechtes".

Vor wenigen Tagen hatte der Iran mit den fünf UNO-Vetomächten und Deutschland (P5+1 Gruppe) eine Grundsatzeinigung im Streit über sein Atomprogramm erzielt, das Grund für viele Sanktionen ist. Die Strafmaßnahmen des Westens sollen bestehen bleiben, bis eine umfassende Einigung mit dem Iran bis Ende Juni erreicht wird. Die USA und die Europäer wollen so verhindern, dass der Iran unter dem Deckmantel eines zivilen Kernenergieprogramms Atomwaffen baut. Der Iran bestreitet solche Pläne.