1,7 Milliarden Euro muss Griechenland zum Monatswechsel an Beamte und Bürger auszahlen. Nach Ostern sind 450 Millionen beim Internationalen Währungsfonds (IWF) fällig. Aber Athens Finanzen sind klamm wie nie. Rentenfonds und Gesundheitskassen werden abgezapft.

Immerhin drejt die EZB den Geldhahn für griechische Banken weiter auf. Die Währungshüter der Europäischen Zentralbank (EZB) stockten den Spielraum der Notenbank in Athen bei der Vergabe von Notfallhilfen (ELA) an heimische Geldhäuser auf etwas mehr als 71 Mrd. Euro auf, wie Reuters am Mittwoch aus Bankenkreisen erfuhr. Zuvor lag die Obergrenze bei 69,8 Mrd. Euro.

Griechische Banken hängen weitgehend am Tropf der Athener Notenbank, da die EZB griechische Staatsanleihen nicht mehr als Pfand für frisches Geld akzeptiert. Eine Ausnahmeregelung hatte sie Anfang des Jahres aufgehoben.

Sorge um Staatspleite

Doch auch schlechte Nachrichten kommen von der Europäischen Zentralbank (EZB). Sie erhöht den Druck auf Athen: Die Notenbank hat griechische Geschäftsbanken angewiesen, keine weiteren Staatspapiere ihres Landes mehr zu kaufen, wie eine mit dem Vorgang vertraute Person der deutschen Presse-Agentur in Frankfurt sagte. Das gelte auch für kurzfristige Papiere (T-Bills).

Hintergrund ist die Sorge der Notenbanker vor einer Staatspleite Griechenlands - denn diese könnte die Banken mit in den Bankrott reißen, wenn die Institute zu viele Staatspapiere halten. Vor dieser Abhängigkeit hatte kürzlich auch Bundesbank-Präsident Jens Weidmann gewarnt: "Weil ... Banken und Staat in Griechenland aufs Engste miteinander verflochten sind, hängt die Lage der Banken sehr stark davon ab, ob der griechische Staat zahlungsfähig ist."

Mit der Entscheidung wird der Finanzierungsspielraum der Regierung in Athen immer enger. Die Links-Rechts-Koalition von Regierungschef Alexis Tsipras hatte von der EZB verlangt, die Obergrenze für T-Bills von derzeit 15 Mrd. Euro aufzustocken, um akute Finanzprobleme überbrücken zu können. Die EZB lehnte das ab, weil sie damit indirekt den Staat finanzieren würde. Und das ist verboten.