Zuvor war ein Angriff auf einen nahegelegenen Luftwaffenstützpunkt zurückgeschlagen worden, auf dem US-Soldaten irakische Streitkräfte ausbilden. Der Pentagon-Sprecher John Kirby sagte in Washington, es sei das erste Mal seit rund zwei Monaten, dass die Jihadisten Gelände gewonnen hätten. Der Verlust von Al-Bagdadi sei aber kein großer Rückschlag und die Rebellengruppe bleibe weiter in einer "defensiven Position". Die IS-Miliz hatte bereits zuvor die Einnahme der Stadt gemeldet. Doch die irakische Armee hatte dies bestritten.

Am Donnerstag hatten die IS-Kämpfer die Polizeizentrale und zwei Regierungsgebäude in Al-Bagdadi angegriffen. Nach Polizeiangaben wurden sie von "Schläferzellen" innerhalb der Stadt unterstützt. Am Freitag griff die islamistische Rebellengruppe auch den Luftwaffenstützpunkt Al-Asad an, auf dem etwa 300 US-Soldaten irakische Sicherheitskräfte ausbilden. Nach Kirbys Angaben wurde der Angriff zurückgeschlagen und alle Angreifer getötet, wenn sie sich nicht selbst in die Luft sprengten.

Laut dem Pentagon-Sprecher waren 20 bis 25 in irakische Armeeuniformen gekleidete IS-Kämpfer an dem Angriff beteiligt. US-Truppen seien zu keinem Zeitpunkt nahe den Kämpfen gewesen. Das US-Verteidigungsministerium hatte zuvor mitgeteilt, seit Donnerstag sei die US-geführte Militärkoalition in der Nähe von Al-Asad mehrere Luftangriffe geflogen und habe dabei ein mit Sprengstoff präpariertes Auto, vier "taktische Einheiten" des IS, eine Kontrollstelle und einen Bagger zerstört.