Griechenland hat nach Einschätzung der internationalen Geldgeber-Troika zuletzt auf eine deutlich bessere wirtschafts- und finanzpolitische Lage zugesteuert. Die Experten von Internationalem Währungsfonds (IWF), EU und Europäischer Zentralbank (EZB) gingen Mitte Jänner von einem Wirtschaftswachstum von 2,9 Prozent in diesem und von 3,7 Prozent im nächsten Jahr aus.

Das geht aus einem Schreiben des deutschen Finanzministeriums für den Bundestags-Haushaltsausschuss hervor, das am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur vorlag und über das die Zeitung "Die Welt" zuvor berichtete. Danach soll die Arbeitslosigkeit von 26,8 Prozent im vergangenen Jahr nach Einschätzung der "Troika" im laufenden Jahr auf 25 Prozent sinken und auf 22 Prozent in 2016. Der Schuldenstand könnte von 175,5 Prozent der Wirtschaftsleistung (2014) bis zum Jahr 2020 auf 125 Prozent und 2022 auf 112 Prozent sinken.

Mit Blick auf Forderungen nach einem weiteren Schuldenerlass verweist das deutsche Finanzministerium auf die Erleichterungen bei den bisherigen Hilfskrediten. So muss Athen erstmals im Jahr 2020 wieder eine niedrige Ratenzahlung an die Euro-Partner von 706 Millionen Euro zahlen. Ein Jahr später steigt die Tilgung auf rund 2,07 Milliarden Euro, 2023 wären es rund fünf Milliarden Euro. Die letzte Rate wird im Jahr 2057 fällig. An den IWF muss Griechenland allerdings allein in diesem Jahr 8,56 Milliarden Euro zurückzahlen.