Fast die Hälfte der Franzosen lehnt die Veröffentlichung von Mohammed-Karikaturen einer neuen Umfrage zufolge ab. 42 Prozent der Befragten gaben in einer von der Sonntagszeitung "Le Journal du Dimanche" veröffentlichten Umfrage an, die von vielen Muslimen als beleidigend empfundenen Karikaturen des Propheten Mohammed sollten nicht veröffentlicht werden.

Allerdings erklärten auch 57 Prozent der Befragten, der Protest von Muslimen sollte eine Veröffentlichung der Karikaturen nicht verhindern. Mit 81 Prozent tritt eine große Mehrheit der Befragten dafür ein, dass Doppelstaatsbürgern, die in Frankreich einen Anschlag begangen haben, der französische Pass entzogen werden sollte.

Mehrheit gegen Militäreinsätze

68 Prozent sprechen sich dafür aus, dass für Franzosen, die in von Extremistengruppen kontrollierten Ländern oder Regionen gekämpft haben sollen, ein Wiedereinreiseverbot nach Frankreich verhängt wird. 57 Prozent zeigten überdies Ablehnung gegenüber französischen Militäreinsätzen in Ländern wie Libyen, Syrien oder Jemen.

Die Umfrage erfolgte nach dem Anschlag auf die Satire-Zeitung "Charlie Hebdo". Zwei Islamisten hatten am 7. Jänner die Redaktion des für seine religionskritischen Karikaturen bekannten Blatts in Paris gestürmt und dort sowie auf der Flucht zwölf Menschen getötet.