Nachdem Jian G., einer der Mitarbeiter von dem AfD-Europaabgeordneten Maximilian Krah, unter Verdacht steht, für den chinesischen Geheimdienst spioniert zu haben, wurde seine Dresdner Wohnung durchsucht. Jetzt sind die Büroräumlichkeiten im Europäischen Parlament in Brüssel an der Reihe. Es soll sich dabei um die Büros von G. selbst und seinem ehemaligen Vorgesetzten Maximilian Krah handeln. Die Zustimmung des Europäischen Parlaments wurde heute Morgen eingeholt.

Suche nach Belastungsmaterial

Die Zusammenarbeit von Krah und G. startete, nachdem Krah 2019 ins Europäische Parlament eingezogen war. Als die Spionagevorwürfe vor etwa zwei Wochen publik wurden, teilte Krah mit, dass er seinen Mitarbeiter entlassen wolle. G. steht im Fokus der Ermittlungen, Krah ist nicht Beschuldigter, sondern Zeuge. Bei der Durchsuchung möchte man Belastungsmaterial gegen G. finden.

G. werden zwei verschiedene Sachverhalte vorgeworfen. Zum einen soll er chinesische Dissidenten in Deutschland ausgehorcht haben, zum anderen soll er Informationen aus dem Europäischen Parlament an einen Geheimdienst in China übermittelt haben, berichtet die Tagesschau.

2002 kam der 43-Jährige nach Deutschland und studierte an der Technischen Universität in Dresden. Bevor er bei Krah andockte, war er als Geschäftsmann tätig und engagierte sich bei chinesischen Dissidenten-Organisationen. Mittlerweile ist er deutscher Staatsbürger.