Über Monate verbiss er sich – nun jubelt Großbritanniens Premierminister: Rishi Sunak boxte seinen umstrittenen Asylpakt mit Ruanda durch das Parlament. Migrantinnen und Migranten sollen – ungeachtet ihrer Herkunft – in das ostafrikanische Land (Luftlinie: 6600 Kilometer, siehe Infografik weiter unten) abgeschoben werden, sofern sie illegal nach Großbritannien gelangen. „Stop the Boats“ war das Motto des in- und extern angezählten „PM“.

Das oberste Gericht hatte den Asylpakt im vergangenen November für rechtswidrig erklärt und mit Zweifeln an der Rechtsstaatlichkeit in Ruanda begründet. Eben das, Ruanda per britischem Gesetz eigenmächtig zum sicheren Drittstaat zu erklären, war aber der Hebelpunkt: Dass das Oberhaus jetzt doch zustimmte, lässt Sunak über ein „bahnbrechendes“ Gesetz jubeln. Der Gesetzentwurf kann mit der Unterschrift von König Charles III. in Kraft gesetzt werden. Die praktische Umsetzbarkeit wird sich indes erst zeigen.