Die israelische Botschaft in Rom ist am Freitag geschlossen worden. Wie in anderen diplomatischen Vertretungen Israels lösten Berichte über mögliche Anschläge nach dem Angriff auf das iranische Konsulat in Damaskus Alarm aus, berichteten italienische Medien. Die israelische Botschaft befindet sich unweit des Stadtparks Villa Borghese. Schärfste Sicherheitsvorkehrungen wurden in und rund um die Botschaft ergriffen.

In Italien finden wöchentlich propalästinensische Demonstration statt. Tausende Demonstrierende hatten sich Samstagnachmittag an Demos in mehreren italienischen Städten beteiligt. In Rom gingen circa 3000 Personen auf die Straße und protestierten gegen „Kolonialismus, Rassismus und Völkermord“. Die Demonstranten trafen sich unweit des Bahnhofes Termini und zogen unter Polizeiaufsicht bis zur Universität „La Sapienza“.

Entschädigung für Familie

Unterdessen hat Polens Außenministeriums eine Protestnote an Israels Botschafter überreicht. Grund war der Tod eines polnischen Mitarbeiters der Hilfsorganisation World Central Kitchen (WCK) bei einem israelischen Luftangriff im Gazastreifen. Botschafter Jakov Livne habe sich für den Angriff entschuldigt, sagte Vize-Außenminister Andrzej Szejna am Freitag nach der Unterredung. Zuvor hatten Äußerungen des Diplomaten sowie des israelischen Regierungschefs Benjamin Netanyahu eine neue Krise in den schwierigen israelisch-polnischen Beziehungen ausgelöst.

In der Protestnote habe man deutlich gemacht, dass Israel gegen die für den Angriff auf den humanitären Konvoi verantwortlichen Soldaten nicht nur disziplinarrechtlich, sondern auch strafrechtlich ermitteln müsse, sagte Szejna. „Das war keine Kriegshandlung, das war Mord.“ Außerdem fordert Polen die Zahlung einer Entschädigung für die Familie des getöteten Helfers. Das Außenministerium wies zudem die Antisemitismus-Vorwürfe Livnes zurück. „Kritik der Öffentlichkeit oder der polnischen Regierung an Israels Führung und seinen Streitkräften im Zusammenhang mit (...) diesem Mord an sieben Freiwilligen ist kein Ausdruck von Antisemitismus“, betonte Szejna.