In Ungarn braut sich für Premier Viktor Orbán gerade einiges zusammen. Zwar gab es in den 14 Jahren, die er im Amt ist, auch schon früher Proteste. Dennoch ist die Lage derzeit anders: Schon die Affäre um die Begnadigung eines in Kindesmissbrauch verwickelten Mannes, die im Februar zu den Rücktritten der Staatspräsidentin und der Justizministerin geführt hatte, hatte für mehr Unmut in der Bevölkerung gesorgt, als viele erwarteten. Jetzt sorgt ausgerechnet der Ex-Mann der zurückgetretenen Justizministerin Judit Varga erneut für Proteste in Budapest: Peter Magyar, selbst lange Zeit im Umfeld Orbáns, beginnt offenbar auszupacken über Korruption und Willkür in der Orbán-Regierung, die Varga mitbekommen haben soll.