In der Bar Fogel an der Petersburger Fontanka kann man als Snack „Putín mit Schinken“ bestellen. Auch die Gäste hier sind nicht unbedingt Duckmäuser. Am 24. Februar 2022 hätte sie ihren Körper in den russischen Nationalfarben Rotblauweiß angemalt, erzählt Kristina Kuplinowa, Künstlerin und Aktivistin im örtlichen Stab des liberalen Präsidentschaftskandidaten Boris Nadeschdin. Dann stellte sie sich in Unterwäsche und Turnschuhen auf den verschneiten Twerskoj Boulevard in Moskau und protestierte. „Ich wollte zeigen, dass es ein nacktes, unbewaffnetes und aufrichtiges Russland gibt“, sagt sie. Kuplinowa, heute 28, kam damals mit einer Geldstrafe von zehntausend Rubel (gut 100 Euro) davon. Sie sagt, es sei auch eine Aktion gegen den eigenen Schmerz gewesen. „Hinterher fühlst du dich besser.“