Die israelische Armee hat in einem Viertel der Stadt Gaza nach eigenen Angaben „Dutzende Terroristen bei Bodenkämpfen und gezielten Luftangriffen getötet“. Das Militär teilte am Mittwoch mit, es seien dort auch zahlreiche Waffen gefunden worden. Gleichzeitig hätten die Truppen auch ihren Einsatz in Khan Younis im Süden des Gazastreifens verstärkt. Auch dort seien binnen 24 Stunden rund 20 bewaffnete Kämpfer getötet worden, hieß es in der Mitteilung.

Tötung von Terroristen kann Wut der Bevölkerung nicht kaschieren

Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. Der israelische Armeesender hatte am Dienstag berichtet, Truppen seien in der Nacht bereits in das Viertel Al-Zaytun vorgedrungen. Der Einsatz konzentriere sich auf „Terror-Infrastruktur der Hamas, die von der Armee bisher nicht zerstört wurde“. Es werde damit gerechnet, dass die Operation dort mehrere Wochen andauern könnte. Die Armee hatte die Einwohner von Al-Zaytun sowie eines weiteren Viertels am Dienstag zur Flucht aufgerufen.

Dennoch herrscht in Israel derzeit Unmut. Auslöser ist eine Äußerung von Finanzminister Bezalel Smotrich, der am Montag betont haben soll, dass die Freilassung der Geiseln nicht die erste Priorität sei. Im Mittelpunkt stehe die Zerschlagung der Hamas.

Auch die Forderung nach einem Geiselaustausch kritisierte Smotrich. Er wolle dies nicht um jeden Preis, das sei „nicht richtig und unverantwortlich“. Nur ein noch härteres militärisches Vorgehen und noch mehr Druck auf die Terrororganisation Hamas würden zur Freilassung der Geiseln führen, sagte Smotrich.

In Israel löste der Rechtsaußen-Politiker jedenfalls eine Protestwelle aus. So protestierten auch am Mittwoch mehrere Angehörige der Geiseln gegen das militärische Vorgehen Israels im Gazastreifen.