Die Wogen in der privaten Sozialwirtschaft werden in dieser Woche hochgehen. Die Spannungen in den Kollektivvertragsverhandlungen spitzen sich zu, nachdem, wie berichtet, die vierte Verhandlungsrunde für 125.000 Beschäftigte ohne Einigung unterbrochen wurde und der ÖGB eine Streikfreigabe erteilt hat. Der (vorerst letzte) Verhandlungstermin ist für 10. Februar fixiert, davor kommt es zu Kundgebungen und Aktionen in den Bundesländern.

In den Betrieben würden Vorbereitungen für allfällige Arbeitsniederlegungen getroffen, teilte die Gewerkschaft der Privatangestellten mit. Die ersten Warnstreiks könnten bereits am 10. Februar abgehalten werden. Auch im Februar 2019 war es zu Warnstreiks gekommen, danach zu einer Einigung. Knackpunkt der Verhandlungen ist eine Forderung, die die Gewerkschaft bereits seit Jahren erhebt – die 35-Stunden-Woche. In den laufenden Treffen mit dem Verband der Sozialwirtschaft war die Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohnausgleich die einzige Forderung. Die Arbeitgeberseite erklärte, dies sei nicht machbar. „Durch den Fachkräftemangel würde eine Arbeitszeitverkürzung die Versorgungslage in den Pflegeheimen akut zuspitzen“, so der SWÖ, der im Gegenzug eine Lohnerhöhung um 2,35 Prozent angeboten hat.