Mehr als zwei Millionen Muslime aus aller Welt haben am Sonntag im saudi-arabischen Mekka die jährliche Pilgerfahrt Hadsch begonnen. Zehntausende Sicherheitskräfte sollen für einen reibungslosen Ablauf sorgen. Das sechstägige religiöse Großereignis an den heiligsten Stätten des Islam findet auch in diesem Jahr vor dem Hintergrund schwerer regionaler Spannungen statt.

Riad und seine Verbündeten werfen dem Emirat Katar vor, islamistische Extremisten zu unterstützen und sich dem schiitischen Iran anzunähern. Sie haben deswegen alle Beziehungen zu Katar abgebrochen. Teheran ist der regionale Rivale Saudi-Arabiens und sein Erzfeind. Die Pilger aus Katar und dem Iran sollen aber nach Angaben der saudi-arabischen Behörden am Hadsch teilnehmen können. Die größten Kontingente kommen demnach aus Ägypten, Indien, Pakistan, Bangladesch und dem Sudan.

2015 kam es bei der Hadsch in Saudi-Arabien zu einer Massenpanik, bei der nach offiziellen Angaben 769 Pilger starben. Inoffizielle Berechnungen kommen auf mehr als 2.000 Todesopfer, unter ihnen Hunderte Iraner. Die Pilgerfahrt gehört zu den fünf Säulen des Islam. Laut Koran sollte jeder Muslim mindestens einmal im Leben an der Hadsch teilnehmen, sofern seine Gesundheit und seine Mittel es erlauben.

Beim Hadsch-Ritual umrunden die Gläubigen unter anderem siebenmal das würfelförmige Gebäude der Kaaba im Hof der Großen Moschee. Die Gläubigen werden dabei in Mekka mit Temperaturen von mehr als 40 Grad zu kämpfen haben.