US-Außenminister Mike Pompeo hat Nordkorea die Entwicklung des ebenfalls kommunistischen Vietnam als leuchtendes Vorbild angepriesen. "Im Lichte des früher undenkbaren Gedeihens und der Partnerschaft, die wir mit Vietnam haben, habe ich eine Botschaft für (den nordkoreanischen Machthaber) Kim Jong-un: Präsident Donald Trump glaubt, dass Ihr Land diesen Weg wiederholen kann", so Pompeo in Hanoi.

Auf die jüngsten Anwürfe aus Nordkorea, die USA hätten eine "gangstermäßige Denkweise", ging Pompeo in seiner Ansprache am Sonntag nicht ein. An Kim gerichtet sagte er unter Verweis auf Vietnam weiter: "Sie könnten sich das Wunder zu eigen machen. Es könnte Ihr Wunder in Nordkorea sein." Die USA hätten klar gemacht, was sie von Nordkorea wollten, nun habe Pjöngjang die Wahl, so der Minister mit Blick auf die geforderte, vollständige atomare Abrüstung. Kim habe die Möglichkeit, einmal als Held des koreanischen Volkes betrachtet zu werden.

Die USA haben in Vietnam von 1964 an bis zum Fall Saigons im Jahr 1975 einen verlustreichen und traumatischen Krieg geführt. Heute sind die Beziehungen beider Länder weitgehend normalisiert. Das liegt auch daran, dass die USA in Asien Gegengewichte zu China brauchen. Der Korea-Krieg am Beginn des Kalten Krieges zwischen einer US-geführten UNO-Truppe und Südkorea sowie den Kommunisten aus Nordkorea und China dauerte von 1950 bis 1953. Die Kampfhandlungen endeten lediglich per Waffenstillstand, Friedensvertrag gibt es bis heute nicht.