Die radikalislamischen Taliban wollen ihre dreitägige Feuerpause in Afghanistan nicht verlängern. Der Sprecher der Gruppe, Sabihullah Mujahid, sagte der Deutschen Presse-Agentur am Sonntag: "Wir planen keine Verlängerung des Waffenstillstandes. Er endet heute."

Damit lehnen die Taliban auch ein Friedensangebot von Präsident Ashraf Ghani ab, der am Samstag angekündigt hatte, die Feuerpause der Regierung auszuweiten. Die sollte ursprünglich nur bis zum 20. Juni andauern. Ghani bat auch die Taliban, nicht weiter zu kämpfen und stattdessen zu verhandeln. Die USA, die EU, die UN und viele Regierungen, darunter die deutsche, begrüßten das Angebot.

Die Taliban hatten nach der zunächst einseitig erklärten Waffenruhe der Regierung drei friedliche Tage über die Eid-Feiertage von Freitag bis Sonntag angeboten. Der Mini-Frieden hielt weitgehend und wurde auch am Sonntag noch von Millionen Afghanen begeistert begrüßt. Landesweit trafen Taliban, Sicherheitskräfte und Zivilisten für gemeinsame Gebete und Feiern zusammen. Unbewaffnete Kämpfer kamen sogar in die Hauptstadt. Im ostafghanischen Nangarhar kamen bei einem solchen friedlichen Zusammentreffen von Taliban, Sicherheitskräften und Zivilisten durch einen Selbstmordanschlag der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) 36 Menschen ums Leben, mindesten 65 weitere wurden verletzt.