Es gibt eine vielversprechende Vereinigung in Israel. Die jüdische Sängerin Noa und die arabische Sängerin Mira Awad singen den israelischen Beitrag für den Eurovision Song Contest auf Arabisch, Hebräisch und Englisch. Ihr Lied, in dem die beiden eine Friedenslösung für Nahost beschwören, bekam in der Vorauswahl die meisten Stimmen.

Clinton. Um eine Lösung ist auch US-Außenministerin Hillary Clinton bemüht. Doch der Zeitpunkt für ihre erste Reise nach Jerusalem war nicht optimal. Die neue israelische Regierung ist noch nicht gebildet. Likud-Chef Benjamin Netanyhau hat einen Regierungsauftrag bekommen, doch noch sind die Verhandlungen im Gang. So traf sich Clinton mit Politikern, die nicht mehr lange im Amt sind oder bald einer Regierung angehören, deren Zusammensetzung noch unbekannt ist.

Neue Politik. Dennoch gab Clinton am Dienstag bekannt, dass die USA zwei Gesandte für "vorbereitende Gespräche" nach Syrien schicken wollen. Damit wendet sich die Regierung Obama von der Politik von Ex-Präsident Bush ab, der Damaskus zur "Achse des Bösen" zählte. Ansonsten aber zeigte Clinton Kontinuität und betonte, dass Washington der Sicherheit Israels verpflichtet sei. Sie untermauerte das Engagement für eine Zwei-Staaten-Lösung. Diese Bemerkung ist insofern bedeutend, da Netanyahu dies ablehnt.

Israels Siedlungstätigkeit im besetzten Westjordanland kritisieren Clinton jedoch nicht, obwohl die Nichtregierungsorganisation Peace Now am Montag Pläne zum Bau von 73.000 neuen Wohnungen publik gemacht hatte, die teilweise sogar innerhalb des Sicherheitszauns stehen.