Was haben Sie empfunden, als Sie von Ihrer Ernennung hörten?
GERHARD WAGNER: Eigentlich war ich schockiert: Es sind ja eine Menge Aufgaben, die da auf einen zukommen. Und natürlich weiß ich, dass es Spannungen gibt. Dass ich selber da im Konflikt drin stehe, war mir von Anfang klar. Aber ich habe entschieden: Ich wage es und hoffe, dass ich Menschen überzeugen kann.

Wie wollen Sie mit der heftigen Kritik umgehen?
WAGNER: Manche Kritiker kennen mich überhaupt nicht. Ich nehme das nicht so persönlich. Ich glaube, das ist auch ein Kampf in der Kirche, der da durchbricht. Ich möchte jedem begegnen und bitte um jene Toleranz, die auch ich aufbringe. Die Vorverurteilungen sind ja ziemlich heftig.

Ist die Diözese gespalten?
WAGNER: In einer gewissen Weise schon. Es gibt in der Diözese Dinge, die im Vergleich zu anderen Diözesen besonders ausgeprägt sind. Diese Gespaltenheit spürt man ja auch in den Reaktionen.

Was sagen Sie jenen Initiativen, die Reformen verlangen?
WAGNER: Alternativen, die angeboten werden - Aufhebung des Zölibats, Diakonat der Frau, Wiederaufnahme verheirateter Priester - sind nicht der richtige Weg.