Trotz zeitweiliger Regenschauer und dem verspäteten Beginn der Zeremonie wohnten laut Polizei mehr als 3.000 Menschen den Begräbnisfeierlichkeiten bei. Zilks Sohn Thomas würdigte in einer berührenden Grabrede seinen Vater als großes Vorbild für viele Menschen sowohl in der Familie als auch der Bevölkerung. Nach der Einsegnung bei der Grabstelle durch den Wiener Erzbischof, Kardinal Christoph Schönborn, wurde der Sarg in die Erde gelassen.

Verzögerungen. Ursprünglich hätte der Sarg um 16.00 Uhr am Haupteingang des Zentralfriedhofs (2. Tor) eintreffen sollen. Durch das vorangegangene Requiem im Stephansdom, das länger als geplant gedauert hatte, verzögerte sich dies allerdings. Erst um etwa 17.00 Uhr setzte sich das Kondukt unter Glockengeläut in Richtung Grabstätte in Bewegung. Der Sarg wurde dabei in einer Kutsche geführt, die von vier Pferden gezogen wurde. An der Spitze des Trauerzuges marschierte die Gardemusik des Bundesheeres.

Trauerfackeln. Zu beiden Seiten des Weges wurden von den zahlreich anwesenden Menschen Trauerfackeln entzündet, wodurch sich der Trauerzug dann durch ein beeindruckendes Spalier aus Lichtern vorwärtsbewegte. Beim Grab angekommen, das von vielen Blumenkränzen umgeben war, spielte die Garde zunächst die Österreichische Bundeshymne. Anschließend hielt Zilks Sohn Thomas eine sehr persönliche Grabrede: "Mein Vater hat alles, was er erreicht hat, aus eigener Kraft erreicht - durch Mut, Fleiß und ein Gefühl für Menschen", sagte er.

Dankesworte an Koller. Entgegen den vielen Berichte der letzten Tage habe Helmut Zilk nie Poltern müssen, um sich Respekt zu verschaffen: "Er war bis zuletzt eine natürliche Autorität", so Zilk junior. Besondere Dankesworte widmete er Koller. Sie habe sich aufopfernd und auch in seinen schwersten Zeiten um den Altbürgermeister gekümmert. Am Ende seiner Rede schickte er seinem Vater einen letzten Gruß: "Papa, ich hab dich sehr lieb."

Trauermarsch. Nach der Einsegnung durch Kardinal Schönborn wurde der Verstorbene schließlich in das Grab hinab gelassen. Dieses liegt unweit der Bundespräsidentengruft beziehungsweise der dahinterliegenden Lueger-Gedächtniskirche. Dazu spielte die Garde, die vor der Kirche Aufstellung genommen hatte, einen Trauermarsch. Unter dem Geläut der "Großen Sterbeglocke" des dominanten Kirchenbauwerks endeten die Begräbnisfeierlichkeiten.