In der Steiermark wird die Nationalratswahl am kommenden Sonntag möglicherweise entschieden. Grund ist zum einen die große Zahl der Wähler, zum anderen der Umstand, dass diese Wähler in den vergangenen Jahren sehr mobil geworden ist. Der Landeshauptmannwechsel in der Steiermark im Jahr 2005 ist Produkt dieses neu entstandenen freien Marktes der Stimmen.

Rückblick. Die Sozialdemokraten mit Franz Voves an der Spitze konnten es vor drei Jahren kaum fassen, dass es ihnen gelungen war, der ÖVP die Macht zu entreißen. Kein Wunder, dass ein Jahr später, bei der Nationalratswahl 2006, der Jubel der Volkspartei kein Ende fand, als man vermelden konnte: "Mehrheit in der Steiermark bei der Nationalratswahl zurückerobert."

Zwischenstopp. Der kommende Sonntag ist ein weiterer, und zwar der entscheidende, letzte Zwischenstopp: Wer der Erste ist am Abend dieser Wahl, für den wirkt der Urnengang wie ein Turbolader, der für zusätzlichen Schub sorgt. Die Energiespritze soll dann halten bis zur Landtagswahl - voraussichtlich im Herbst 2010.

Werbeauftritte. Beide Parteien buttern in ihren Werbeauftritt alles hinein, was sie haben. Die einstige Landeshauptmannpartei ÖVP ist dabei aber im Vergleich zur Konkurrenz zum Armenhäusler geworden. Die Niederlage bei der letzten Wahl hat sie Pfründe gekostet, die die Parteikasse erheblich strapazierten: Um Reserven zu sparen, hielt man sich auch bei der finanziellen Beteiligung am Bundeswahlkampf zurück. Dafür wurden vor Ort zusätzliche Plakatflächen angemietet und weitere Akzente mit Dreieckständern und Veranstaltungen gesetzt.