Was können oder wollen Sie den Menschen denn versprechen?
DINKHAUSER: Eine geradlinige Politik, eine Politik für die kleinen Leute, mit der sie sich selber helfen können. Die Zeit ist reif für den Bürger, die Parteipolitik hat ausgedient. Es geht um Gerechtigkeit - beim Einkommen, in der Bildung, um eine ordentliche Gesundheitsversorgung für alle.

Den kleinen Mann haben jetzt aber alle entdeckt, oder?
DINKHAUSER: Die Leute dürfen nicht als Almosenempfänger abgestempelt werden, so wie jetzt mit der zusätzlichen Familienbeihilfe, sondern sie sollen soviel verdienen, dass sie sich das Leben finanzieren können. Jetzt, vor Wahlen, spielen alle den Nikolaus. Aber es geht doch darum, dass die Betriebe in die Lage versetzt werden, ihre Leute ordentlich zahlen zu können.

Mit wem würden Sie denn gerne eine Koalition eingehen?
DINKHAUSER: Viele Mütter haben nette Töchter und Söhne. Der Schüssel ist auch plötzlich im Porsche mit Haider gefahren, und der Pühringer in Oberösterreich ist grün geworden, obwohl das vorher sein Feindbild war. Wir müssen uns abgrenzen von Themen, die radikal sind, aber nicht ausgrenzen.

Wie hoch schätzen Sie Ihr Potenzial ein?
DINKHAUSER: Im Kopf ist es riesengroß. Die anderen Parteien haben abgewirtschaftet, die Leute wollen ja schon gar nicht mehr wählen gehen. Wir sind eine Alternative. Und die Kleinen werden nach der Wahl die Großen sein, weil man uns braucht.

Inwiefern sind Sie anders als andere?
DINKHAUSER: Ich bin kein Wunderwuzzi, aber ich habe kein Eigeninteresse mehr. Die Menschen sind mein Anliegen.

Sind Sie nicht auch einfach ein Populist, wie etwa Jörg Haider?
DINKHAUSER: Natürlich bin ich ein Populist, und die braucht man ja auch. Was der Haider falsch gemacht hat: Er hat bei den Feindbildern überzogen. Ich brauche keine Feindbilder. Ich habe immer versucht, meine Ehrlichkeit zu beweisen, und ich bin mir selber in den 17 Jahren als Arbeiterkammerpräsident in Tirol immer treu geblieben.

Was verbindet Sie denn mit der privilegierten Gruppe der Ärzte?
DINKHAUSER: Da geht es ja nicht um die Primarii sondern um die niedergelassenen Ärzte. Wir haben uns gefunden beim Kampf gegen die Zwei-Klassen-Medizin.

Und was verbindet Sie mit den Postgewerkschaftern?
DINKHAUSER: Es ist überall dasselbe, bei Post, Telekom, Bahn - die Großparteien machen alles kaputt. Wir kämpfen gemeinsam dagegen an. Die Postgewerkschaft hat einen Beschluss gefasst, dass sie uns österreichweit unterstützt.