Ein Säureanschlag auf Sie - hört sich das für Sie schon in irgendeiner Form realistisch an?
RUDOLF PRINZ: Nein, völlig unglaublich. Ich hoffe, dass das eine harmlose Sache bleibt. Ich bin froh, dass es mir jetzt gut geht. Das Brennen auf der Haut ist weg. Zur Nachkontrolle muss ich aber eine Nacht im Krankenhaus bleiben.

Schildern Sie die Augenblicke.
PRINZ: Ich kam vom Arzt heim und sah in meinem Büro auf dem Poststapel obenauf ein Paket. Sondermarken, wunderbar. Ich bin ja Sammler. Absender: Kratky, Passau. Das Paket war an mich persönlich adressiert. Ich mache es auf und es liegt ein Zigarrenröhrchen obenauf.

Sie rauchen Zigarren?
PRINZ: Wenn es hoch geht, einmal pro Monat. Ich schraube auf, will mir die Zigarre anschauen und dazu riechen, da rinnt diese Flüssigkeit heraus.

Wo hat es Sie erwischt?
PRINZ: Beide Hände und am Oberschenkel. Ich hatte glücklicherweise eine Hose an. Es hat überall unwahrscheinlich gestunken und die Haut hat furchtbar gebrannt.

Haben Sie einen konkreten Verdacht?
PRINZ: Ich habe einen Verdacht. Ein Innviertler, der bei uns Grünland hatte, hat uns im Gemeinderat laufend mit Anträgen bombardiert. Er wollte in Bauland umwidmen und wir haben das halt abgelehnt.

Warum haben Sie abgelehnt?
PRINZ: Weil es nicht möglich war. Damals hatten wir genügend Bauland. Mittlerweile haben wir das umgewidmet, weil der Bedarf wieder da war. Nur der Betreffende hatte mittlerweile seine Gründe bereits wieder verkauft, weil es finanzielle Schwierigkeiten gab.

Das wäre Ihrer Meinung nach ein Motiv?
PRINZ: Er hatte natürlich einen gewaltigen Schaden.

Das Land ist wertvoll?
PRINZ: Es sind die schönsten Gründe von Weißkirchen. 40.000 Quadratmeter auf einem Hochplateau. Ich muss schon sagen: Ich war so viele Jahre Bürgermeister in Weißkirchen und nie hat es gröbere Probleme gegeben. Aber er hat uns gedroht.

Inwiefern?
PRINZ: Ihr werdet euch anschauen! Ich habe es damals der Polizei gemeldet: Wenn mir was passiert oder ein Haus von uns brennt, dann könnte das mit ihm zu tun haben.