Kärnten steht fassungslos vor dem Honorarskandal beim Hypo-Verkauf. Die Leute erwarten, dass die zwölf Millionen an Dietrich Birnbacher gar nicht bezahlt werden - oder von Ihnen und ÖVP-Chef Josef Martinz.
Jörg Haider: Kärnten kann erwarten, dass nach dem Hypo-Geschäft, welches das erfolgreichste Geschäft des Landes war, die Beraterkosten nicht höher sein werden, als international üblich ist.

Das beste Geschäft macht doch bloß Birnbacher.
Jörg Haider: Nein, das Land hat 1,3 Milliarden Euro auf der hohen Kante, sodass aus Zinsen jährlich 50 Millionen Euro für Projekte da sind - wie den Teuerungsausgleich.

Bei dem verteilen Sie 100-Euro, Birnbacher gewähren Sie für zwei Monate Arbeit zwölf Millionen Euro. Das wäre ein Teuerungsausgleich für 120.000 Menschen.
Jörg Haider: Mit einem Investmenthaus hätten wir 28 Millionen gezahlt. Wir haben einen Kärntner genommen, um was zu ersparen.

Bei zwölf Millionen kann man nicht von Sparen sprechen. Es gibt Strafanzeigen, dass Sie und Martinz das Honorar gar nicht unterschreiben durften.
Jörg Haider: Die rechtliche Situation ist eindeutig. Martinz und ich haben den Hypo-Verkauf sehr diskret mit einem kleinen Kreis von Personen vorbereitet. Und wir haben zum richtigen Zeitpunkt den Berater beigezogen und uns vertraglich mit ihm auf eine Linie geeinigt. Das heißt: Bis zur Stunde haften ausschließlich Martinz und ich für das Berater-Honorar.

Sie und Martinz werden das Honorar also auch privat bezahlen?
Jörg Haider: Wir werden erst dann von unserer Haftung befreit, wenn die Landesholding in das Geschäft, das wir vereinbart haben, eintritt. Es ist also kein Grund da, irgendjemanden zu kriminalisieren. Die einzigen zwei, die bisher zahlungspflichtig wären, sind Martinz und ich.

Die Leute werden kaum glauben dass Sie dem auch nachkommen.
Jörg Haider: Ich habe immer gesagt: alles, was nicht angemessen ist. Deshalb klären die Gutachter die zivilrechtliche und strafrechtliche Situation und die Frage, was ein angemessenes Honorar ist. Und alles, was nicht angemessen ist, wird von der Landesholding nicht bezahlt und bleibt in der Verantwortung der zwei Auftraggeber Haider und Martinz.

Zwölf Millionen sind garantiert nicht angemessen. Man musste ja nicht einmal den Käufer suchen.
Jörg Haider: Ich gehe davon aus, dass das Honorar angemessen ist. Man übersieht, dass Birnbacher auch die Haftung übernommen hat, wofür sich Investmentbanken versichern müssen. Das allein wird von Experten mit einem halben Prozent der Kaufsumme veranschlagt. Jetzt läuft höchstens eine Neid-Diskussion unter Berufskollegen. Das Risiko tragen ausschließlich ich und Martinz als Privatperson.

Warum haben sie die Holding-Chefs nicht gleich beigezogen?
Jörg Haider: Wir konnten erst in die Holding gehen, als wir sicher waren, dass die Bayern kaufen.

Wenn laut Gutachten nur ein Honorar von einer Million angemessen ist, zahlen Martinz und Sie die restlichen elf Millionen?
Jörg Haider: So ist es. Birnbacher hat diesen Anspruch.

Sie gehen in Ihr Bärental schlägern und Martinz ist bankrott?
Jörg Haider: Ich würde Martinz abdecken, weil ich finanziell der Stärkere bin. Die Leute würden sagen, es ist anständig, dass zwei Politiker für ein gutes Geschäft für das Land so ein hohes Risiko nehmen.

Sie werden die Holding sicher mit BZÖ-ÖVP-Mehrheit zum 12-Millionen-Honorar verdonnern!
Jörg Haider: Nein Gutachten werden sagen, was angemessen ist.

Keiner braucht ein Gutachten, um zu wissen, dass 24.000 Euro Stundensatz unangemessen sind.
Jörg Haider: Die ganze Aufregung um das Honorar ist umsonst. Haften tun nur Martinz und ich.