Herr Landeshauptmann-Stellvertreter, Franz Voves betont, Ursache für den Vorwurf der Löwingerbühne im Landtag sei einzig und allein die ÖVP.
HERMANN SCHÜTZENHÖFER: Der Landeshauptmann soll nicht ablenken, er hat den Streit in die Landespolitik gebracht. Es ist traurig, dass wir einen Landeshauptmann haben, der in ganz Österreich als Streithansl bekannt ist.

Aber zum Streiten gehören immer zwei, also auch die ÖVP.
SCHÜTZENHÖFER: Nein. Voves streitet hauptsächlich mit der eigenen Partei, vom Bundeskanzler bis zur Bildungsministerin. Und dann beschimpft er die ÖVP, weil er nichts zusammenbringt.

Auch im Land wird gestritten, das geht ja wohl ohne ÖVP schwer.
SCHÜTZENHÖFER: Also bitte. Ich lege Wert darauf, dass ich immer für den Weg des Konsens in der Landespolitik gestanden bin. Aber es gibt Grenzen der Zumutbarkeit: Die Art, wie der Landeshauptmann an der Spitze des Landes agiert, das ist nicht "hart, aber fair", das ist ausrastend und vulgär. Das schadet dem Land.

Zurück zum Vorwurf der Löwingerbühne: Die Debatte um die Strompreissenkung ist doch eine Retourkutsche der ÖVP, weil Voves vor der Wahl eine Strompreissenkung von Landeshauptfrau Klasnic gefordert hatte.
SCHÜTZENHÖFER: Den Vorwurf der Retourkutsche weise ich entschieden zurück. Faktum ist: Wir haben in Österreich die höchsten Strompreise, wir haben die höchsten ORF-Gebühren. Der Landeshauptmann ist der Eigentümervertreter bei der Energie, er entsendet den Stiftungsrat in den ORF. Ein Anruf von Voves würde genügen und es gäbe keine ORF-Gebührenerhöhung, und über die Dividende in der Estag sowie die Gestaltung des Strompreises wird der Mehrheitseigentümer wohl mitreden können.