Am 6. Dezember kommt der Nikolo zu den braven Kindern, am 5. der Krampus zu den schlimmen. Einen Tag davor, am 4. Dezember, sucht eine besonders gefürchtete Perchte namens Pisa alle Schüler heim. Und alle Bildungspolitiker.

58 Staaten. In zwei Wochen präsentiert die OECD in Paris die jüngsten Ergebnisse der Vergleichsstudie Pisa (Programme for International Student Assessment). In 58 Staaten wurden 300.000 Schüler im Alter von 15, 16 Jahren in Naturwissenschaften geprüft. Bei einem Lesetest mussten die Schüler beweisen, dass sie Zusammenhänge verstehen. Die Hälte der Aufgaben waren Fragen zum Ankreuzen, die andere Hälfte erforderte schriftliche Antworten.

Zweifel. Österreich ist seit dem Anfang, seit 2000, bei Pisa dabei. Beim ersten Durchgang schnitten die heimischen Schüler gut ab und alle waren glücklich. Bei Pisa 2003 rutschte Österreich im Ranking sowohl in Mathematik als auch in den Naturwissenschaften nach hinten. Daraufhin zweifelte die ÖVP, die mit Elisabeth Gehrer die Bildungsministerin stellte, die Wissenschaftlichkeit der Studie an. Die SPÖ, damals in Opposition, machte mit Verweis auf Pisa-Sieger Finnland Stimmung für die Gesamtschule.

Rute. Der neue Test fand noch unter Gehrer statt. Die Bildungspolitiker werden sich am 4. Dezember also wieder gegenseitig die Ruten ins Fenster stellen.